Mit Freude unterwegs - Busfahrt der Senioren des Bezirkes Erfurt 2016

Auf "Großer Fahrt" war ein Bus voll Senioren des Kirchenbezirkes Erfurt vom 28.05 bis 31.05.2016 nach Osnabrück und Amsterdam unterwegs. Pünktlich um 7:30 Uhr startete der Bus mit unserem Lieblingsbusfahrer Thomas in Weimar. Weiter ging es über Erfurt in Richtung Teutoburger Wald mit Besichtigung des bekannten Hermanndenkmals. Das Hermanndenkmal ist eines der bekanntesten Denkmale Deutschlands und Europas – und eines der beliebtesten Ausflugsziele. Mehr als 500.000 Besucher kommen jährlich, um das Denkmal aus der Nähe zu erleben und die Fernsicht über Detmold zu genießen. Es steht als Mahnmal für nachfolgende Generationen, als Mahnung an die schrecklichen Folgen eines Krieges und als mahnendes Friedensdenkmal.

Ein weiterer Zwischenstopp auf der Weiterfahrt nach Osnabrück war Herford. Stammapostel Leber sprach nach dem Silvestergottesdienst 2010 in Erfurt von seinem Geburtsort im Zusammenhang mit Erfurt. Wenn er seinen Geburtsort Herford nannte, wurde er oft darauf gefragt: "Erfurt?" Er korrigierte dann: "Nein, Herford." Beim Betrachten der Fahrtroute nach Osnabrück kam aus diesem Grund der Gedanke, im Geburtsort unseres Ruhestandsstammapostels einen kurzen Zwischenstopp einzulegen und die dortige Kirche zu besichtigen. Wilhelm Leber, der nach dem Tod seines Vaters als Dreizehnjähriger mit Mutter und Schwester nach Frankfurt am Main zog, hatte nie die Verbindung zu seinem Heimatort verloren. Nach seiner Beauftragung als Bezirksapostel für Nordrhein-Westfalen hielt er 2003 in Herford den Konfirmationsgottesdienst und vor seiner Ruhesetzung an Pfingsten 2013 seinen letzten Neujahrsgottesdienst als Stammapostel. Der Diakon in Ruhe Wehmeier führte die Senioren in dieser beeindruckenden Kirche und informierte zur Geschichte der Gemeinde und zur Entstehung des Gebäudes. Vor der prächtigen Orgel übten die Senioren das Chorlied, was am Sonntag in Osnabrück vorgetragen werden sollte. Die Zeit im Bus nach Osnabrück wurde mit gemeinsamen Gesprächen und Gesang nicht lang. Das half uns auch zur Vorbereitung auf die gesangliche Mitwirkung im kommenden Gottesdienst. Nach dem Hotel-Check-In und einem schmackhaften Abendessen klang der Tag aus.

Gemeinsam ging es am Sonntag zum Gottesdienst in die Gemeinde Osnabrück-Mitte, den der Bezirksevangelist Reinhold Zielasko hielt. Die musikalischen Beiträge zum Gottesdienst erfolgten durch den Gemeindechor, unserem Seniorenchor und dem Thüringer Männer-Quartett. Mitarbeit macht Freude – das war bei allen zu erleben. Anschließend wurde die Freude durch die Anregung der Geschmacksnerven mit einem Brunch noch weiter belebt. Gut gestärkt und mit von einem Geburtstagskind gesponserten Sektumtrunk ging es per Bus zu einer Stadtrundfahrt durch Osnabrück – Die Friedensstadt.

Die Nachricht steckt im Namen: Die Verhandlungen und der Abschluss des Westfälischen Friedens von 1648 sind das herausragende Ereignis der Stadtgeschichte. Im März 2015 hat die Europäische Kommission den Rathäusern in Osnabrück und Münster das Europäische Kulturerbe-Siegel als "Stätten des Westfälischen Friedens" verliehen. Reisen macht hungrig - und mit einem abschließend tollen Abendessen war auch dieser Tag ein besonderes Erleben.

Am Montag ging es dann nach Amsterdam. Dreiundzwanzig Prozent der Oberfläche von Amsterdam besteht aus Wasser. Der Amsterdamer Grachtengürtel gilt als beispielhafte Baukunst des Goldenen Zeitalters und brachte Amsterdam den Beinamen Venedig des Nordens ein.

Er war Teil eines Erweiterungsplans, der im frühen 17. Jahrhundert notwendig wurde, um für die rasant wachsende Bevölkerung Platz zu schaffen. Mit den Arbeiten wurde 1612 begonnen, die Bauzeit betrug rund 40 Jahre. So war es ein "Muss" mit einer Grachtenfahrt die Stadt zu bestaunen. Die Hauptgrachten werden durch zahlreiche Quergrachten verbunden, insgesamt sollen es rund 160 sein, überspannt von fast 1300 Brücken. Der UNESCO zufolge sind die Grachten ein kulturelles Erbe von "herausragendem universalen Wert". Da liegt es auf der Hand, dass wir nur einen sehr kleinen Teil bei unserer Grachtenfahrt erkunden konnten. Der Tag, welcher viele neue Eindrücke hinterließ, endete wieder mit gemeinsamen Gesprächen im Hotel.

Eine Reise hat auch ein Ende. So fuhren wir am Dienstag mit unserem Bus über mehrere Stationen gen Heimat zurück. Die erste Station war eine Bielefelder Stadtrundfahrt mit einem Sparrenmobil. Das Sparrenmobil verbindet auf einem einstündigen Rundkurs markante Orte und touristische Höhepunkte Bielefelds. Von der Altstadt blickten wir auf die Sparrenburg, dann ging es zur Kunsthalle und über den Bielefelder Pass hinauf zum Johannisberg mit seinem Klettergarten und den alten Parkanlagen. Von dort fährt das Sparrenmobil zum Bauernhausmuseum und Tierpark Olderdissen, wo der blau-orange Pendelzug wendet.

Danach ging es nach Quelle-Steinhagen nahe Bielefeld. In einem Gespräch mit Bezirksevangelisten Zielasko und Priester Holger Kästner nach dem Gottesdienst am Sonntag in Osnabrück wurde der Wunsch geboren, auf der Rückfahrt unsere Kirche in Quelle-Steinhagen bei Bielefeld zu besichtigen.

Der Pastor der Holländisch-Reformierten Kirche in Qudekerk bei Amsterdam, Wilhelm Menkhoff, kam 1865 nach Bielefeld und trifft dort auf Hermann Niehaus. Wilhelm Menkhoff, der spätere Apostel, hatte in Holland die katholisch-apostolische Lehre kennen gelernt und wurde glühender Verfechter dieser. Er hielt in Bielefeld Gottesdienste und später auch auf dem Niehaus'schen Anwesen in Quelle. Als Apostel Menkhoff verstarb, wurde Hermann Niehaus sein Nachfolger und von 1905 – 1932 sogar Stammapostel.

Neben der imposanten, flächenmäßig großen Kirche in Quelle-Steinhagen steht heute noch das 1905 erbaute Wohnhaus, in dem Stammapostel Niehaus in der ersten Etage wohnte. Im Parterre war damals der Kirchenraum untergebracht.

Holger Kästner bat Bischof Johanning, der ganz in der Nähe wohnt, uns diese geschichtsträchtige Kirche zu zeigen. Er antwortete per Mail: "Ja, ich bin derzeit in Bayern im Regen. Tut mir leid. Ich hätte es sonst gern gemacht." Bruder Ober, ein Priester im Ruhestand, hat es für Bischof Johanning übernommen und freudig auf alle Fragen geantwortet.

Auch am Dienstag wurde eine Runde Sekt gesponsert, da wir wieder ein Geburtstagskind an "Bord" hatten. Die letzte Station war die Wilhelmshöhe (Kassel) dem im Stil eines englischen Landschaftsgartens größten Bergparkes Europas. Entspannung von der langen Fahrt fanden wir bei Kaffee und Kuchen und dem "Beinevertreten". Dankbar und mit freudigen Herzen erreichten wir über Erfurt kommend Weimar. Das waren wieder 4 freudige Tage in Gemeinschaft mit den Senioren, Geschwistern und vielen Reiseerlebnissen.

So eine Fahrt will geplant und organisiert sein. Ein herzliches Dankeschön an unsere Brüder Klaus Lärz, Klaus Boob und Reiner Wipke. Wir waren mit Freude unterwegs!